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Manuelle Lymphdrainage

Manuelle Lymphdrainage am Pferd nach Professor D. B. v. Rautenfeld (E.S.E.L)

 

Die Manuelle Lymphdrainage (MLD) ist eine sanfte Massagetechnik, mit dem Ziel:

  • den noch funktionsfähigen Teil des Lymphsystems anzuregen, vermehrt Lymphe abzutransportieren (mit dem zusätzlichen Effekt, dass im Bereich initialer Lymphgefäße der Haut eine vermehrte Lymphbildung stattfindet),

  • bei starken Lymphödemen, die Lymphe aus dem erkrankten Bereich in den Bereich des funktionsfähigen Lymphsystems zu mobilisieren.

 

Das Lymphsystem ist neben dem venösen System unverzichtbar in seiner Funktion, Gewebsflüssigkeit aus dem Interstitium in den Blutkreislauf zurückzuführen. Ist diese Funktion gestört, verbleiben Wasser und Eiweiß im Bindegewebe mit der möglichen Konsequenz, dass sich dieses allmählich verhärtet, Sehnen und Bänder unelastisch sowie Gelenke eingeschränkt beweglich werden und sich pathologische Hautveränderungen entwickeln können.

Die Manuelle Lymphdrainage bildet dabei allerdings nur einen Aspekt der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE) nach Földi und Földi und wird selten allein, sondern meist in dessen Rahmen angewandt.

Die KPE sieht neben der MLD drei weitere Maßnahmen für einen maximalen Therapieerfolg vor.

 
Komponenten der KPE:

  1. Bewegung und Bewegungstherapie

  2. Manuelle Lymphdrainage

  3. Kompressionsverband (oder Kompressionsstrumpf)

  4. Haut- und Hufpflege

Ziel der KPE ist es, das Gewebe möglichst optimal zu entstauen, die Geschmeidigkeit und Beweglichkeit betroffener anatomischer Strukturen zu erhalten bzw. wiederherzustellen und dem Blutkreislauf die Menge an Gewebsflüssigkeit zuzuführen, die für eine physiologische Funktion notwendig sind.

 

Indikationen für eine KPE:

  • Verletzungs- oder operationsbedingte Ödeme

  • Stauungsödeme, beispielsweise Euter- und Skrotum-Ödeme

  • Chronische Phlegmone (Elephantiasis)

  • Angelaufene Beine

  • Sehnenverletzungen

  • Kreuzverschlag/Lumbago

  • Hufrehe (subakutes oder akutes Stadium)

 

 
 
 
Hinweis

Eine MLD-Therapie ist nur nach vorheriger Untersuchung durch eine Tierärztin/einen Tierarzt möglich. Dieser muss zunächst eine Eignung des Pferdes für die Therapie feststellen und Erkrankungen oder Befunde, die gegen eine Behandlung sprechen (z. B. kardial bedingte Ödeme) ausschließen.

 

 

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